Abschlussfahrt der Klasse 10c nach Slowenien Schon vor der Abfahrt nach Slowenien wurden wir auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Alle hatten sich sehr früh aus den Betten gequält, um pünktlich um 6 Uhr abfahren zu können. Doch unser Bus hatte etwas Verspätung. Wir warteten, warteten und… warteten. Als die Stimmung gegen 11 Uhr, also nach FÜNF Stunden, verständlicherweise schon bedenklich gesunken war, erschien schließlich doch der Bus am Horizont – Sascha und Emmerich, die beiden Busfahrer, hatten im Stau gesteckt. Es muss wohl ein sehr langer Stau gewesen sein. Umso zügiger chauffierten uns die beiden in Richtung Süden, über die Alpen und hinein nach Slowenien. Als wir gegen 21 Uhr endlich ankamen, mussten wir den letzten Kilometer zu Fuß bergauf zum Hostel gehen – der Bus war zu breit für die kleine Straße. Nach einem kleinen Snack bezogen wir die Zimmer – dann war auch gut für den ersten Reisetag!
Am Morgen des zweiten Tages holte uns Peter, unser Guide, am
Hostel ab und führte uns durchs Grüne, hinauf zu einem Aussichtspunkt, von wo
aus man weit über die Adria bis nach Italien hinüber blicken konnte. Weiter
ging es auf unserer Küstenwanderung durch eine Saline, ein System von
Wassergräbern und Becken, in denen durch Verdunstung aus Meerwasser Salz
gewonnen wird – und zwar schon seit Jahrhunderten mit den gleichen, einfachen
Methoden. Anschließend wanderten wir durch einen stillgelegten Eisenbahntunnel,
der uns etwas Kühlung verschaffte, denn es war mittlerweile schon recht heiß
geworden. Schließlich erreichten wir das Touristenstädtchen Portoroz,
schlenderten die Promenade entlang und gelangten schließlich ans Ziel unserer
Wanderung. In einem Restaurant verspeisten wir unser wohlverdientes
Mittagessen. Bald darauf folgte unser nächster Programmpunkt: Wassersport. Wir
hatten die Möglichkeit, unsere Fähigkeiten in Seekajaking und Stand-Up-Paddle
auszutesten. Hierbei stellten sich die Schüler*innen um einiges geschickter an
als ihr Klassenlehrer, Herr Härter-Wellinghoff, der vor allem beim Stand-Up-Paddle
keinen sonderlich stabilen Eindruck hinterließ. Eine weitaus bessere
Performance lieferte dagegen Frau Seckler ab, unsere zweite Begleiterin. Nach
einigen mehr oder weniger freiwilligen Badeeinlagen ließen wir den sportlichen
Teil des Tages noch beim Beachvolleyball ausklingen. Anschließend rannten wir
noch den steilen Anstieg zum Hostel nach oben – wir waren ja mittlerweile schon
gut im Training. Der Lohn für den täglichen, anstrengenden Aufstieg zu unserem
Hostel namens „Panorama“ war der tolle Ausblick über die Bucht von Portoroz.
Nach dem Abendessen war nicht mehr allzuviel Energie übrig, sodass die meisten
von uns relativ schnell in ihren Betten landeten.
Am zweiten Tag fuhren wir zur Postojna-Grotte, eine der
größten Höhlen Europas. Wer geglaubt hatte, Höhlen seien langweilig, wurde
schon bei der Fahrt mit der Minibahn ins Innere der riesigen Höhle eines
Besseren belehrt. Hinter jeder Wegbiegung brachten uns Stalagmiten, -titen und -maten
(das sind die, die von oben und unten „zusammenwachsen“) in allen Farben und
Formen immer wieder zum Staunen. Unser witziger Höhlenführer hatte auch jede
Menge Sprüche auf Lager á la „Jetzt mache ich Licht aus…das passiert, wenn wir
Stromrächnung nicht bezahlen“ – es war wirklich verdammt dunkel. Einziger
echter Höhlenbewohner ist der Grottenolm, eine Art rosafarbene Eidechse, die
uralt werden kann und nur alle 12 Jahre etwas essen muss. Ganz so lange mussten
wir es nicht aushalten, denn nach der Rückfahrt nach Piran konnten wir uns in
dem hübschen, venezianischen Ort eine Nahrungsquelle suchen. Am Nachmittag
machten wir eine kleine aber feine Ausfahrt mit einem Glasbodenboot. Man konnte
in den Rumpf des Bootes hinabsteigen und war dann quasi mit den Fischen auf
Augenhöhe. Obwohl man unter Wasser leider nicht allzu viel erkennen konnte, war
die Bootsfahrt an der frischen Seeluft sehr angenehm. Anschließend, wie üblich
…der berühmte Aufstieg zum Hostel, Abendessen und … eine etwas spätere
Nachtruhe. (Codewort: „Armageddon“!)
Unser dritter und letzter Tag führte uns per Bus nach
Triest, wo jeder sich erstmal nach Belieben in der stellenweise recht
malerischen Stadt vergnügen konnte. Anschließend trafen wir unser wieder zu
einem wirklich guten Mittagessen in einem Ristorante. Nach kurzer Busfahrt
erreichten wir ein Strandbad, das wir aufgrund des nicht ganz so sonnigen
Wetters praktisch für uns alleine hatten. Beim Schwimmen, Fußballspielen und
Chillen verging die Zeit schnell und wir genossen die Aussicht aufs Meer. Vor
der Rückfahrt zum Hostel gönnten wir uns noch ein echtes italienisches Eis
(sponsored by Volksbank Aalen – danke!-) –lecker!
Zur Feier des letzten Abends genossen wir zum Abendessen
echt slowenische Cevapcici und gegen später noch „gekühlte Getränke“ auf
unserer Panorama-Aussichtsterrasse. Wie zu erwarten war, gingen wir alle an
diesem letzten Abend sehr früh ins Bett und bereits nach fünf Minuten waren
alle eingeschlafen…
Müde schleppte wir uns am nächsten Morgen zum Bus, von der langen Nachtruhe waren viele doch recht erschöpft. Tja, und schwupp – standen wir wieder vor der Schule und – das war’s.
Die meisten waren, denke ich, positiv überrascht von unserem
etwas ungewöhnlichen Reiseziel Slowenien und würden es für eine Abschlussfahrt
absolut weiterempfehlen.
Nasvidenje!
W. Härter-Wellinghoff