Besichtigung der KZ-Gedenkstätte in Dachau

Gewiss führten die Bilder von Konzentrationslagern sowie die Erzählungen über das Lagerleben bereits im Geschichtsunterricht bei den SchülerInnen zu starker Betroffenheit. Befindet man sich dann allerdings selbst inmitten eines ehemaligen KZ-Lagers, begreift man die tragischen Geschehnisse während des Dritten Reichs womöglich erst so richtig. Deshalb besuchten auch die ZehntklässlerInnen dieses Schuljahrs am 9. Januar die KZ-Gedenkstätte in Dachau.
Drei Expertinnen führten die SchülerInnen durch das ehemalige Lagerareal und beantworteten jede ihrer Fragen, verstanden es aber auch, wenn es ihnen schlichtweg die Sprache verschlagen hat.
Die SchülerInnen standen, wie damals auch die KZ-Häftlinge, bei Wind und Wetter auf dem Appellplatz. Sie merkten bereits nach wenigen Minuten wie unangenehm das bei Kälte ist. „Und das mussten die Lagerinsassen stundenlang ertragen?!“ – „Ja, mussten sie.“ In den Baracken erfuhren die SchülerInnen was es bedeutet sich zu zweit ein winziges Bett zu teilen, in einem Raum, in dem Bett an Bett steht und dies in drei Stockwerken aufeinandergestapelt. „Und wie ist man dann überhaupt in sein Bett gekommen?“ – „Indem man klettert und über alle anderen steigt.“
Auch der Bunker machte den SchülerInnen deutlich, wie stark die Lagerhäftlinge dem Terror ausgesetzt waren. Die Häftlinge wurden teilweise stunden- oder tagelang in eine abgedunkelte Zelle mit einer Größe von nur 80 x 80 Zentimeter gesperrt. „Aber da kann man sich ja nicht einmal hinsetzen?!“ – „Und falls doch, kommt man danach zumindest nicht mehr hoch.“
Bei dem Krematorium und der Gaskammer handelt es sich ebenfalls um Orte des Grauens. Dass die Taten im Krematorium einigen SchülerInnen besonders nahe gingen, wurde spürbar und es wurde ihnen selbst überlassen, ob sie sich dieses Gebäude ansehen möchten oder nicht.
So kalt es an diesem Tag auch war – kalt gelassen hat diese Besichtigung wohl niemanden. Die Reflektion über diesen dunklen Teil der Deutschen Geschichte ist unabdingbar, um aus der Vergangenheit etwas für die Gegenwart und die Zukunft zu lernen. Die Besichtigung der KZ-Gedenkstätte Dachau hat hierfür gewiss einen bedeutenden Teil beigetragen.

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